Anbetung des Osiris, Lobpreisung für ihn, Erdküssen für Wennefer, Proskynese
für den Herrn des Unzugänglichen Landes, Erhöhung Dessen Auf Seinem Sande durch
den Osiris NN, gerechtfertigt, er sagt:
Zu dir komme ich, Sohn der Nut, Osiris, Herrscher der Unendlichkeit.
Ich gehöre zum Gefolge des Thot und bin erfreut über alles, was er getan
hat.
Er bringt dir angenehme Atemluft zu deiner Nase, Leben und Wohlergehen deinem
schönen Gesicht, den Nordwind, der aus Atum hervorgegangen ist, an deine
Nüstern, Herr des Abgeschirmten Landes.
Er läßt das Licht/Schu über deiner Brust aufgehen.
Er erleuchtet dir den finsteren Weg.
Er beseitigt dir das Böse, das an deinem Körper ist durch die "Verklärungen",
die er aufsagt (wörtl.: "die 'Verklärungen', das auf seinem Mund
Befindliche").
Er befriedet für dich die Beiden Herren.
Für dich hat er Wüten und Aufruhr beseitigt.
Für dich hat er die Beiden Frauen, die beiden Schwestern, freundlich
gestimmt.
Die Beiden Ufer sind in Frieden unter dir.
Er (Thot) beseitigt für dich den Unmut aus ihrem Sinn.
Eines (Ufer) versöhnt ("zugesellen") sich mit seinem Gegenstück
("Zweiten").
Dein Sohn Horus ist in Triumph vor der versammelten Neunheit.
Die Königsherrschaft auf Erden ist ihm übertragen.
Seine Uräusschlange ("Die auf seinem Kopf") ist im ganzen Land.
Der Thron des Geb ist ihm überantwortet.
Das vorzügliche Amt des Atum ist als Testament schriftlich festgehalten auf
einem Barren von Erz, wie es dein Vater befohlen hat.
Ptah-Tatenen auf dem Großen Sitz, er hat seinen Bruder über die Hochhebung des
Schu eingesetzt und über die Gewässer bis hin zu den Bergen, um wachsen zu
lassen, was auf den Bergländern sprießt, die Sprößlinge, die aus der Erde
sprießen.
Er spendet die Abgaben zu Wasser und zu Lande, indem sie deinem Sohn Horus
überwiesen sind.
Die Himmelsgötter und die Erdgötter, sie folgen an seinem Tor.
Alles, was er ihnen gegenüber befohlen hat, das führen sie sogleich
aus.
Dein Sinn ist beglückt, Herr der Götter, von dem Freude ausgeht.
Fruchtland und Wüste sind friedlich.
Sie leisten deiner Uräusschlange Abgaben.
Die Heiligtümer sind an ihren Plätzen etabliert.
Städt(e) und Gaue sind durch ihren Namen wohlgegründet.
Man betet zu dir durch Gottesopfer.
Man opfert um deines Namens willen, ewiglich.
Man ruft dir um deines Namens willen Jubel zu.
Man libiert deinem Ka.
Den "Verklärten", die in deinem Gefolge sind, kommen Totenopfer zu.
Man sprengt Wasser auf den halbierten ("in beiden Hälften") Opferkuchen für
die Bas und(?) die Toten in diesem Land.
Vorzüglich (gelingt) jeder deiner Pläne entsprechend seiner anfänglichen
Bestimmung.
Erscheine doch, Sohn der Nut, wie der Allherr bei seinem Aufgang!
Du bist lebendig, dauerhaft, verjüngt und in rechter Ordnung.
Dein Vater Re erhält deinen Körper heile.
Deine Neunheit spendet dir Lobpreis.
Isis ist mit dir.
Sie wird sich nicht von dir trennen.
Deine Feinde alle werden (dich?) nicht niederwerfen.
Alle Länder preisen deine schöne Erscheinung wie Re, wenn er am Morgen
aufgegangen ist.
Du bist als der "Auf seiner Standarte Erhöhte" erschienen.
Deine schöne Erscheinung reicht in die Höhe und in die Weite.
Das Königtum des Geb ist ihm (sic) übergeben.
Es ist dein Vater, der deine schöne Gestalt erschuf.
Deine Mutter ist es, die deinen Körper entstehen ließ.
Nut, die die Götter geboren hat, sie hat dich als Ältesten der 5 Götter
geboren.
Die Weiße Krone ist auf deinem Kopf befestigt.
Du packtest Szepter und Wedel, also du (noch) im Leib warst und (noch) nicht
auf Erden herausgekommen warst.
Du bist als Herr der Beiden Ufer erschienen.
Res Atef-Krone sitzt auf deinem Scheitel.
Die Götter kommen in Verbeugung zu dir.
Die Furcht vor dir durchfährt ihre Glieder, wenn sie dich in der Würde des Re
erblicken.
Die Schrecklichkeit deiner Majestät ist ihnen verinnerlicht ("ist in ihren
Herzen").
Leben ist mit dir.
Aus dir resultiert Nahrung ("Nahrung ist hinter dir").
Die Maat ist dir vor deinem Angesicht dargebracht.
Mögest du mich im Gefolge deiner Majestät sein lassen, der irdischen Existenz
entsprechend!
Mein Ba soll dich anrufen!
Er soll dich finden, an der Seite der Herren der Maat!
Ich komme as der Stadt des Gottes, dem Bezirk des "Ersten Males", ein Ba, Ka
und Ach, der dieses Land bewohnt.
Dieser ihr (Stadt) Gott ist Herr der Maat, Herr der Speisen,
großerhaben.
Jedes Land zieht zu ihr.
Oberägypten kommt stromab zu ihr, Unterägypten mit Wind und Rudern, um sie
durch Opfergeschenke festlich zu machen, wie ihr Gott befahl.
Jeder, der in ihrem Innern ruht, der muß nicht sagen "Oh hätte ich
doch!"
Es freut sich, wer für den Gott in ihr Rechtes getan hat.
Er (der Gott) gewährt dem Alter, der sie (Maat) für ihn tat, bis er den
Versorgten Zustand erreicht, das Ende von "Diesem" (=Diesseits?) durch ein
schönes Begräbnis, eine Bestattung im Unzugänglichen Land.
Mit meinen Armen voller Maat komme ich zu dir.
Mein Herz, in dem ist keine Lüge.
(Ich) bringe Maat dar vor deinem Angesicht, da ich weiß, daß du von ihr
lebst.
Ich habe kein Unrecht getan in diesem Land.
(Ich) habe keinen Mann an seinem Anteil geschmälert.
Ich bin Thot, der fähige Schreiber mit reinen Armen, Herr der Reinheit, der
das Böse verjagt, der Schreiber der Maat, der Unrecht verabscheut, dessen
Schreibbinse den Allherrn beschützt hat, Herr der Gesetze, der zur Sprache
bringt, dessen Rede die Beiden Ufer angeordnet(?) hat.
Ich bin Thot, der Herr der Maat, der den Benachteiligten ("Geschmälerten")
rechtfertigt, der über dem Bedrängten wacht, dem an seiner Habe
Verarmten.
Ich habe das Dunkel beseitigt.
Ich habe das Unwetter aufgelöst.
Ich habe dem Wennefer Atemluft gespendet, den schönen wahren Hauch des
Nordwindes, wenn er aus dem Leib seiner Mutter hervorkommt.
Ich habe ihn (Wind/Hauch) in die verborgene Höhle eintreten lassen, so daß das
Herz des Müdherzigen lebt, des Wennefer, Sohn der Nut, in Rechtfertigung.
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(
, Neues Reich, übersetzt von: B. Backes)