Dokumentation
Anforderungen
Browser
Das Totenbucharchiv sollte auf den jeweils aktuellen Versionen aller gängigen Browser
(Firefox, Internet Explorer, Google Chrome, Safari und Opera) fehlerfrei funktionieren.
Sollte dies nicht der Fall sein, bitten wir um Nachricht (totenbuch-cceh@uni-koeln.de).
Es ist bekannt, dass es bei IE-Versionen vor 9 Darstellungsprobleme gibt.
Darstellung von Sonderzeichen
Das Bildarchiv verwendet in der Transkription einige Sonderzeichen. Damit diese korrekt
dargestellt werden, muss der Font Doulos SIL (
Download) installiert sein.
Oberfläche: Funktionen und Verhalten der Anwendung
Zielstellungen
Zentrale Aufgabe der digitalen Präsentation des Totenbuch-Projekts ist eine dauerhaft
gut zugängliche und gut benutzbare Oberfläche für die im Projekt gesammelten und erarbeiteten
Informationen. Dabei richtet sich die Publikation zunächst vor allem an ein ägyptologisches
Fachpublikum. Sie soll aber auch den interessierten Laien und der breiteren Öffentlichkeit
einen Zugang zu diesem Forschungsbereich ermöglichen. Eine Herausforderung besteht
darin, einfache und übersichtliche Zugänge zu den Objekt-Beschreibungen (und ihrem
Bildmaterial) zu schaffen sowie mächtige Such- und Auswahlverfahren zur Bildung spezieller
Treffermengen bereitzustellen.
Die digitale Präsentation ist vor allem eine Publikation der Projektergebnisse. Sie
ist zugleich ein Arbeitsmittel, das die Bearbeitung der bestehenden Daten über eine
Eingabeoberfläche unterstützt. Die Zugänge zum Material werden auf zweierlei Weisen
ermöglicht: durch ein “facettiertes Suchen” als Erweiterung einer einfachen Suche
und durch ein geleitetes Browsing über Menüstrukturen, die den schnellen Zugriff auf
Objekte über ihre Kernmerkmale und die enthaltenen Sprüche erlauben.
Facettierte Suche
Eine freie Suche in Datenbeständen kann nur dann funktionieren, wenn bereits bekannt
ist, welche Begriffe darin verwendet werden. Bei einer spezialisierten wissenschaftlichen
Datenbank wie dem Totenbuch-Archiv ist dies nicht gegeben. Die Suche erfolgt deshalb
über die Auswahl von Werten in den einzelnen Feldern der Objektbeschreibungen. Diese
“Objektsuche” beginnt immer mit der Gesamtmenge der Objekte, die dann über die verschiedenen
Kriterien weiter eingeschränkt wird. Die Suche reagiert im Allgemeinen auf die Veränderung
der Auswahlen, so dass ein explizites “Abschicken” nicht notwendig ist. Als einzige
Ausnahme erfordert die “Freie Suche” ein “return” um abgeschickt zu werden.
Die einzelnen Auswahlbereiche verfügen über eigene Hilfe-Funktionen, sollen hier aber
noch einmal ausführlich beschrieben werden:
Spruch. Suche nach Objekten, die bestimmte Sprüche enthalten. Hier wird nach Sprüchen gesucht,
die nach einer “Positivliste” auf den Objekten identifiziert worden sind. Dies können
auch zusammenfassende Identifikationen sein (Beispiel: Adorationsszene). Zu unterscheiden
ist, ob ein Spruch als Text, als Vignette oder als Text
und Vignette vorkommt. Sind beide Check-Boxes aktiviert, besteht eine ODER-Verknüpfung,
d.h. es werden alle Objekte gefunden, die den Text, die Vignette oder Text und Vignette
eines Spruches aufweisen. Ein Deaktivieren beider Check-Boxes führt dazu, dass Objekte
gefunden werden, die mindestens die EINE der beiden Spruch-Formen aufweisen. Ist nur
“Text” aktiviert, werden also alle Objekte gefunden, die den Text oder die Kombination
Text/Vignette enthalten - nicht aber Objekte, die nur die Vignette enthalten. Um weitere
Sprüche auszuwählen können mit dem “+”-Symbol neben “Spruch” weitere Auswahlfelder
hinzugefügt werden. Wird nach mehreren Sprüchen gesucht, so besteht eine UND-Verknüpfung.
Das heißt, es werden nur Objekte gefunden, die alle ausgewählten Sprüche in der ausgewählten
Form (Text/Vignette) enthalten.
Objektart. Alle Objekte sind einer Objektart zugeordnet. Die in der Datenbank tatsächlich verwendeten
Begriffe sind für das Auswahlmenü zusammengefasst (Beispiel: Begriffe “Sarkophag”
und “Sarg” zu Auswahlpunkt “Sarg”). Ebenso sind die Materialbeschreibungen der Objekte
zu Gruppen zusammengefasst (Beispiel: Begriffe “Stein”, “Grauwacke”, “Kalkstein” und
“grauer Schist” zu Auswahlpunkt “Stein”). Objektgruppen und Materialien sind in dem
Menü für eine filternde Suche verbunden: “Anderes - Holz” findet Objekte, die nicht
den anderen Objektgruppen angehören und aus Holz sind - also z.B. keine hölzernen
Särge.
Datierung. Die in den Daten abgestufte Datierung (s.u. Abschnitt “Daten”) ist im Menü zusammengeführt.
Oberkategorien (wie “Neues Reich”) decken auch die feineren Kategorien ab (wie “18.
Dynastie”). Eine Mehrfachauswahl ist möglich, allerdings nur über zusammenhängende
Zeiträume hinweg: Werden mit gedrückter Shift- oder Strg-Taste mehrere mehrere Groß-
oder Feinepochen ausgewählt, so wird nach allen Zeiträumen zwischen dem ersten und
dem letzten ausgewählten Eintrag gesucht. Eine Selektion “19. Dynastie” UND “22. Dynastie”
führt zu allen Objekten von der 19. Dynastie bis zur 22. Dynastie. Ist für ein Objekt
nur angegeben, dass es aus der “3. Zwischenzeit” stammt (ohne weitere Dynastie-Angabe)
so wird es in diesem Fall ebenfalls gefunden, weil nicht auszuschließen ist, dass
es aus der Zeit der 21. oder 22. Dynastie stammt. Die Suche ist hier also immer möglichst
inklusiv. Das gilt auch für ungenaue Datierungen wie “26. Dynastie-Frühptolemäisch”
- ein solches Objekt würde bei der Suche nach “Ptolemäisch” ebenso gefunden wie bei
“Spätzeit” oder “28. Dynastie”. Ebenso würde ein auf “22.-26. Dynastie” datiertes
Objekt auch bei der Suche nach “3. Zwischenzeit”, “Spätzeit” oder “24. Dynastie” gefunden
werden.
Wenn Groß- oder Feinepochen zur Suche ausgewählt sind, werden dem Suchzeitraum entsprechende
Jahreszahlen angegeben. Diese haben rein illustrativen Charakter.
Herkunft. Die in den Daten zweistufig nach Region oder gröberem Ort und dann nach genauerer
Stelle beschriebene Herkunft wird auch im Menü in dieser Zweistufigkeit als Auswahl
angeboten. Dabei ist zu beachten, dass nicht jede Grobangabe auch durch eine Feinangabe
ergänzt wird. Das “alle” der Feinbezeichnung umfasst deshalb nicht nur die explizit
genannten Feinangaben, sondern auch die Fälle, in denen keine weitere Feinangabe vorhanden
ist. Bei einer großen Zahl von Objekten (mehr als die Hälfte aller Objekte) ist die
Herkunft nicht bekannt. Diese Objekte können mit dem Eintrag “Herkunft: Region unbekannt”
gefunden werden.
Standort. Die erhaltenen Totenbücher können zweischrittig nach ihrem aktuellen Standort gefiltert
werden. Nach der Auswahl eines Landes kann ein einzelner Ort eingestellt werden. In
den Daten sind auch die Institutionen erfasst, diese Information wirden aber für die
Objektfilterung nicht benutzt. Objekte aus bestimmten Institutionen sind über die
allgemeine Suche zu suchen oder über die Institutionen-Register anzusteuern.
Bilder. Treffermengen können danach gefiltert werden, ob grundsätzlich Bildmaterial zu diesen
Objekten zur Verfügung steht. Dabei bleibt unberücksichtigt, ob diese Bilder für den
aktuell eingeloggten Benutzer dann hinsichtlich der Rechtesituation auch wirklich
angezeigt werden dürfen. Für die allermeisten Bilder gilt, dass sie nach einem Login
für normale Benutzer, die der Rechteerklärung zugestimmt haben, sichtbar werden.
Sortierung. Die durch die filternde Suche erzeugten Treffermengen können alphabetisch nach Objektart
oder chronologisch nach Datierung sortiert dargestellt werden. In beiden Fällen kann
außerdem die Sortierrichtung eingestellt werden, also von A-Z bzw. Z-A und von alt-neu
bzw.neu-alt. Bei der Sortierung nach “Objektart” ist zu beachten, dass hier nicht
die Eigenschaften “Objektgruppe” berücksichtigt wird, sondern die Objektart, die auch
den Anfang des Objektnamens bestimmt. Bei der Sortierung nach Alter werden die Objekte,
für die keine Feindatierung vorliegt nach den Objekten eingeordnet, für die eine Feindatierung
vorliegt. Objekte mit übergreifender Datierung (Beispiel: “Ptolemäisch-Römisch”) werden
der ältesten Epoche (hier: ptolemäisch) zugeordnet.
Freie Suche. Die freie Suche durchsucht alle Felder der Datenbank. Für die Suche nach umschriftlich
gegebenen Informationen steht eine “Tastatur” zur Verfügung, die über das Omega-Zeichen
rechts vom Eingabefeld aufgerufen wird. Während in der facettierten Suche aktualisierte
Treffermengen normalerweise direkt bei der Änderung von Auswahlen erzeugt werden,
erfordert die freie Suche ein explizites Abschicken der Anfrage mit der Return-Taste
oder der “Los”- bzw “anzeigen”-Schaltfläche. Die Suche unterscheidet nicht nach Groß-
und Kleinbuchstaben. Die Suche ist eine Ganzwortsuche. Einzelne Buchstaben können
durch “?” ersetzt werden, mehrere Buchstaben durch “*”. Werden mehrere Wörter eingegeben,
so wird eine oder-Verknüpfung über die gesamte Beschreibung eines Objekts angenommen.
Sind mehrere Wörter in ein Paar Anführungszeichen gesetzt, so werden sie wie ein Wort
behandelt - es wird also nur genau diese Wortkombination gefunden.
Die freie Suche ist eine “
lucene”-Suche und erbt damit genau die Möglichkeiten und Restriktionen dieser technischen
Lösung: eine Linkstrunkierung wird nicht unterstützt und das unsensible Verhalten
gegenüber Groß- und Kleinbuchstaben kann auch durch Anführungszeichen nicht überwunden
werden.
Los- / anzeigen Schaltflächen. Die Los-Schaltfläche hat zwei Funktionen. Zum einen erlaubt sie das explizite Abschicken
von Suchanfragen (die im Normalfall auch schon durch die einfache Veränderung der
Auswahlen ausgelöst werden). Zum anderen kann sie benutzt werden, um die Trefferliste
der letzten Suche neu zu laden: ist im Bereich der facettierten Suche oben eine Trefferzahl
angegeben, so wird mit den Schaltflächen die entsprechende Liste angezeigt.
Formular zurücksetzen. Alle Auswahlen und Einstellungen in der Objektsuche werden auf den Ausgangszustand
gesetzt: keine Einschränkungen, Sortierung nach Objektart, aufsteigend.
Dauerhafte Zitation
Die Ergebnisse des Totenbuch-Projekts werden auch nach dem Ende der Förderung durch
die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste dauerhaft zugänglich
bleiben. Dazu sind sie unter der Domäne
totenbuch.awk.nrw.de zu erreichen. Der tatsächliche Server für diese Publikation ist zunächst an der Universität
zu Köln angesiedelt, weil er vom Cologne Center for eHumanities (CCeH) im Auftrag
der Akademie aufgebaut worden ist. Die davon unabhängige Domain erleichtert einen
möglichen späteren Umzug und trägt so zur stabilen Adressierbarkeit bei.
Entscheidend für die dauerhafte Referenzierung und Zitierung sind stabile Adressen
bzw. Namen für die wesentlichen Inhaltsobjekte der Publikation. Das Totenbuch-Projekt
enthält vor allem Objektbeschreibungen. Die einzelnen Objekte sind ebenfalls im Projekt
Trismegistos verzeichnet. Nach einem Abgleich zwischen beiden Projekten haben alle
Totenbuch-Objekte eine Trismegistos-Nummer, unter der sie dauerhaft erreichbar sind.
Adressen nach dem Muster
totenbuch.awk.nrw.de/objekt/tm[Trismegistos-Nummer] sind von der Technik unabhängige “Namen” für die digitalen Beschreibungen. Sie sind
als “persitente URLs” (PURL) aufzufassen. Bei einem eventuellen Wechsel des technischen
Systems sind diese Namen weiter zu unterstützen, indem das neue System einen Auflösungsmechanismus
für diese Namen bereit stellt. Statische Seiten wie Überblicksseiten, Seiten zu einzelnen
Sprüchen oder Register können zwar auch über klare URLs angesprochen werden, eine
fortgesetzte Auflösung nach einem eventuellen Systemwechsel ist aber nicht garantiert.
Das gleiche gilt für Trefferlisten, die zwar über ihre Parameter als URL adhoc zusammengebaut
werden können, bei denen aber keine dauerhafte Zitierfähigkeit intendiert ist.
Grundsätzlich erfolgt in der Datenbank eine Versionierung der Objektbeschreibung.
Ob sich diese auch im PURL-System niederschlagen wird, hängt von den Wünschen den
Fachgemeinschaft ab. Falls ein entsprechender Bedarf besteht, kann ein Adressystem
der folgenden Art implementiert werden:
totenbuch.awk.nrw.de/objekt/tm[Trismegistos-Nummer]/[Datum]. Unter dieser Adresse würde dann eine Objektbeschreibung geliefert werden, die dem
Stand der Daten zu dem gegebenen Datum entspricht.
Trismegistos. Grundsätzlich findet ein Abgleich der Inhalte mit dem
Portal Trismegistos statt. Dazu sind etliche Datenbereiche für Trismegistos exportiert worden.
Metadaten. Metadaten werden derzeit in den HTML-Headern bereitgestellt. Dies betrifft vor allem
die Objektbeschreibungsseiten. Hier gilt zunächst allgemein:
<meta name="DC.subject" content="Das altägyptische Totenbuch"/>
<meta name="DC.subject" content="The Old Egyptian Book of the Dead" xml:lang="en"/>
<meta name="DC.publisher" content="Totenbuchprojekt, Ägyptologie Universität Bonn"/>
<meta name="DC.publisher" content="Nordrhein-Westfälische Akademie ..."/>
<meta name="DC.contributor" content="Dr. Marcus Müller"/>
<meta name="DC.coverage" content="Ägyptologie, Altes Ägypten"/>
<meta name="DC.coverage" content="Egyptology, Ancient Egypt" xml:lang="en"/>
Für die einzelnen Objekte werden angegeben:
<meta name="DC.title" content="[Name des Objekts]"/>
<meta name="DC.creator" content="[Name des Besitzers]"/>
<meta name="DC.description" content="[beschreibende Sequenz der Totenbuchsprüche]"/>
<meta name="DC.identifier" scheme="DCTERMS.URI" content="[PURL zum Objekt]"/>
<meta name="DC.date" content="[Datierungsangaben zum Objekt]"/>
<meta name="DC.type" content="[Objektgruppe]"/>
<meta name="DC.format" content="[Material des Objekts]"/>
<meta name="DC.language" scheme="DCTERMS.RFC5646" content="egy-Egyp"/>
Bibliografische Informationen. Um bibliografische Angaben nachnutzen zu können steht für den Benutzer eine
unAPI-Schnittstelle
zur Verfügung, die unter
http://totenbuch.awk.nrw.de/apis/unAPI erreichbar ist und im Modul bibliografie.xqm definiert ist.
Drei HTTP Interface-Funktionen stehen zur Verfügung:
Bisher werden die bibliografischen Informationen in MODS, RDF (mit DC), EndNote und
BibTeX angeboten.
Das Zotero-Firefox-Plugin zählt zu den Anwendungen, die eine unAPI-Schnittstelle nutzen
können, um bibliografische Einträge zu importieren.
Zotero liest dafür das Mikroformat zur Identifikation von unAPI-Objekten aus (z.B.
<abbr class="unapi-id" title="IDENTIFIER"/>) und ruft für die identifizierten Objekte
auf einer Seite die unAPI-Schnittstelle auf (diese wird im HTML-Header referenziert).
Auf diese Weise kann eine durch den Benutzer bestimmte Auswahl bibliografischer Registereinträge
in Zotero importiert werden (siehe ggf. die
Anleitung für Entwickler).
Neben der Verfügbarkeit über die unAPI-Schnittstelle werden die bibliografischen Angaben
mit COinS (Context Objects in Spans) versehen, die direkt im HTML notiert werden,
aber nicht direkt sichtbar sind. Sie werden,
in gleicher Weise wie die unAPI-Tags, von speziellen Browser-Plugins ausgelesen. Dazu
zählt widerum das Zotero-Plugin (für Firefox und Google Chrome) und darüber hinaus
der Citavi-Picker (Firefox).
Da COinS von den Browser-Plugins besser unterstützt werden als die unAPI, werden die
bibliografischen Angaben auf den Totenbuchseiten primär in diesem Format angeboten.
Pelagios.
Pelagios (
Enable Linked Ancient Geodata in Open Systems) führt unter dem Paradigma der
Linked Open Data eine Reihe von Projekten zusammen, die sich über Karten, Text oder
Datensätze auf Orte der Antike beziehen (siehe
http://pelagios-project.blogspot.de). Die Datensätze des Totenbuchs sind in sogenannten Annotationen
für Pelagios so aufbereitet worden, dass die Herkunftsorte der Objekte innerhalb des
Netzwerkes identifiziert sind und referenziert werden können. Die Identifikation der
antiken Orte erfolgt im
Totenbuch im Projektbereich
“Wissen” durch die Zuweisung von Pleiades-IDs (siehe
http://pleiades.stoa.org/). Die Annotationen und die
Verknüpfung der Orte mit den Objekten erfolgt dynamisch im Moment der Anfrage, so
dass die zurückgelieferten Informationen immer auf dem aktuellen Stand der Objektdaten
sind.
Folgende Anknüpfungspunkte stehen zur Verfügung:
OAI-PMH.
Die Objektbeschreibungen zu Totenbuch-Zeugen werden an einer
OAI-PMH-Schnittstelle (Open Archives Initiative Protocol for Metadata Harvesting) bereitgestellt.
Technisch basiert die OAI-Schnittstelle auf einem XQuery-Modul, das im Monasterium.net-Projekt
entwickelt und für die Verwendung im Totenbuch-Projekt angepasst worden ist. Die Schnittstelle,
die
unter <http://totenbuch.awk.nrw.de/apis/oai> angesprochen werden kann,
liefert die Objektbeschreibungen in folgenden Metadatenformaten aus:
Beispiele für Anfragen an die Schnittstelle sind:
-
... /apis/oai?verb=Identify
-
... /apis/oai?verb=ListMetadataFormats
- ... /apis/oai?verb=ListMetadataFormats&identifier={TM-Nummer}
- ... /apis/oai?verb=ListIdentifiers&metadataPrefix={Metadaten-Präfix: oai_dc, epidoc
oder totenbuch}
- ... /apis/oai?verb=ListRecords&metadataPrefix={Metadaten-Präfix: oai_dc, epidoc oder
totenbuch}
- ... /apis/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix={Metadaten-Präfix: oai_dc, epidoc oder
totenbuch}&identifier={TM-Nummer}
Sets werden nicht unterstützt und gelöschte Objekte nicht nachgehalten.
Filternde Suche (intern).
Die facettierte Suche (siehe oben) kann unter <http://totenbuch.awk.nrw.de/apis/suche>
auch als HTTP-Schnittstelle angesprochen werden und liefert dann Trefferlisten in
XML-Form zurück.
Folgende Suchparameter und Werte können übergeben werden:
Parameter |
Wert |
Auswahlliste / Anmerkung |
spruch |
"Spruch/Vignette" |
"Spruch-SpruchV" (Spruch ohne oder mit Vignette), "Spruch-SpruchV-VSpruch" (alles:
Spruch ohne oder mit Vignette und Vignette ohne Spruch),
"VSpruch-SpruchV" (Vignette ohne oder mit Spruch)
|
objektgruppe |
"Objektgruppe" bzw. "Objektgruppe-Material" |
"Papyrus", "Mumienbinde", "Leichentuch", "Sarg", "Sarg-Stein", "Sarg-Holz", "Sarg-Anderes",
"Grab", "Anderes", "Anderes-Stein/Ton", "Anderes-Gold/Silber/Bronze", "Anderes-Holz",
"Anderes-Papyrus/Kartonage"
|
schrift |
"Schrift" |
"Hieroglyphisch", "Hieratisch", "Demotisch", "Griechisch", "nicht bekannt", "keine
Angaben", "keine Schrift vorhanden"
|
vignettenstil |
"Vignettenstil" |
"Strichzeichnung", "farbig", "reliefiert", "angelegt", "nicht erhalten", "nicht bekannt",
"nicht vorgesehen", "unklar", "keine Angaben", "Vignette(n) vorhanden", "keine Vignette
vorhanden"
|
datierung |
"Grobdatierung" bzw. "Grobdatierung-Feindatierung" |
"Mittleres+Reich", "Mittleres+Reich-12.+Dynastie", "2.+Zwischenzeit", "2.+Zwischenzeit-13.+Dynastie",
"2.+Zwischenzeit-14.+Dynastie", "2.+Zwischenzeit-15.+Dynastie", "2.+Zwischenzeit-16.+Dynastie",
"2.+Zwischenzeit-17.+Dynastie",
"Neues+Reich", "Neues+Reich-18.+Dynastie", "Neues+Reich-19.+Dynastie", "Neues+Reich-20.+Dynastie",
"3.+Zwischenzeit", "3.+Zwischenzeit-21.+Dynastie", "3.+Zwischenzeit-22.+Dynastie",
"3.+Zwischenzeit-23.+Dynastie",
"3.+Zwischenzeit-24.+Dynastie", "Spätzeit", "Spätzeit-25.+Dynastie", "Spätzeit-26.+Dynastie",
"Spätzeit-27.+Dynastie", "Spätzeit-28.+Dynastie", "Spätzeit-29.+Dynastie", "Spätzeit-30.+Dynastie",
"Spätzeit-2.+Perserherrschaft",
"Ptolemäisch", "Ptolemäisch-Frühptolemäisch", "Ptolemäisch-Mittelptolemäisch", "Ptolemäisch-Spätptolemäisch",
"Römisch", "modern", "unbekannt"
|
standort-land |
"Länderkürzel" |
Ägypten = EG, Australien = AU, Belgien = BE, Brasilien = BR, Deutschland = DE, Dänemark
= DK, Estland = EE, Frankreich = FR, Griechenland = GR, Großbritannien = GB, Irland
= IE, Israel = IL,
Italien = IT, Japan = JP, Kanada = CA, Kroatien = HR, Kuba = CU, Litauen = LT, Neuseeland
= NZ, Niederland = NL, Norwegen = NO, Österreich = AT, Polen = PL, Rumänien = RO,
Russland = RU,
Schweden = SE, Schweiz = CH, Serbien = RS, Spanien = ES, Sudan = SD, Tschechien =
CZ, Türkei = TR, USA = US, Ukraine = UA, Ungarn = HU, Vatikan = VA, unbekanntes Land
= unbekannt
|
standort-ort |
"Ortsname" |
|
herkunft-region |
"Name der Region" |
"Abusir", "Abusir el-Meleq", "Abydos", "Achmim", "Aniba", "Armant", "Assiut", "Assuan",
"Atfih", "Athribis" etc.
|
herkunft-ort |
"Ortsname" |
|
suche |
"freier Text" |
Mehrere Suchbegriffe werden als ODER-Verknüpfung interpretiert: "Begriff1 Begriff2".
Für eine UND-Verknüpfung kann das "+" verwendet werden: "+Begriff1 +Begriff2".
"-" schließt bestimmte Teile bei der Suche aus: "-Begriff1 +Begriff2" sucht nach Treffern,
in denen nur Begriff2, nicht aber Begriff1 vorkommt.
"'Begriff1 Begriff2'" in Anführungszeichen sucht nach genau dieser Abfolge.
"?" und "*" können als Wildcards für ein bzw. beliebig viele Zeichen verwendet werden,
nicht jedoch am Wortanfang.
Mit der Tilde und einem Faktor zwischen 0 und 1 kann eine unscharfe Suche (Fuzzy Search)
ausgeführt werden, z.B. "Kleipatra~0.8", womit auch Objekte,
die "Kleopatra" enthalten, gefunden werden. 0.1 bedeutet eine große und 0.9 eine relativ
geringe Unschärfe.
Die Tilde kann auch für eine Nähesuche verwendet werden, z.B. "Begriff1 Begriff2"~2
(in Anführungszeichen), wobei der Faktor die maximale Anzahl an Wörtern
bezeichnet, die zwischen den beiden Suchwörtern stehen können.
|
bilder |
"mit und ohne Bildmaterial", "mit Bildmaterial", "ohne Bildmaterial" |
Default ist "mit und ohne Bildmaterial" |
sortierung |
"Datierung", "Objektart" |
Default ist "Objektart" |
sortierreihenfolge |
"aufsteigend", "absteigend" |
Default ist "aufsteigend" |
Ein Bespielaufruf:
... /apis/suche?herkunft-region=Saqqara&sortierung=Datierung
Rückgabe:
<trefferliste>
<suchkriterien>
<parameter>
<schluessel>{Name des Suchparameters}<schluessel>
<wert>{Wert des Suchparameters}<wert>
</parameter>
</suchkriterien>
<treffer anzahl="{Anzahl}">
<objekt tm="" />
[...]
</treffer>
</trefferliste>
Fehler:
Wenn kein oder kein gültiges Suchkriterium angegeben wird, wird eine Fehlermeldung
zurückgegeben:
<fehler>
Kein gültiges Suchkriterium angegeben.
Siehe http://totenbuch.awk.nrw.de/projekt/dokumentation#SchnittstellenMetadaten
für gültige Parameter.
</fehler>
Hinter den Kulissen: Daten, Wissen, Bilder
Das Totenbuch-Textzeugenarchiv enthält im wesentlichen drei Arten von Inhalten: (1.)
Die Beschreibung von Textzeugen-Objekten, (2.) allgemeines und kontextualisierendes
Wissen und (3.) digitale Abbildungen der Textzeugen
Wissen
Der Bereich “Wissen” umfasst kontextualisierende Informationen, die für das Gesamtprojekt
und seine digitale Präsentation genutzt werden. Er umfasst die folgenden Teilbereiche:
Geografische Informationen. Hier werden “Klarnamen” zu Länderkürzeln gespeichert, Koordinaten zu Orten und die
Zugehörigkeit von Orten zu Regionen (z.B. Fundorte in Ober-, Mittel oder Unterägypten).
Datierungsinformationen. Einzelne Dynastien werden Großepochen zugeordnet. Allen Groß- oder Kleinepochen sind
Jahreszahlen zugeordnet. Teilweise werden den Werten und verwendeten Termen in der
Datenbank andere Begriffe zugeordnet, die für die Web-Präsentation verwendet werden.
Objektgruppen und Materialien. Kontrollierte Begriffslisten legen fest, welche Terme zur Beschreibung von Objektgruppen
und Materialien verwandt werden. Hier wird auch beschrieben, wie Objektgruppen weiter
zusammengefasst werden, um ein besseres Browsing und Visualisierungen zu unterstützen.
Verwandtschaftsbeziehungen. Die Objektbeschreibungen beziehen hier ihr kontrolliertes Vokabular. Für die Anwendung
ist festgehalten, welche Verwandtschaftsbeziehung zu welchem Geschlecht eines Verwandten
führen.
Schriften und Vignettenstile. Auch hier werden kontrollierte Begriffslisten verwendet.
Sprüche.Für systematische Untersuchungen und Visualisierung, sowie für das Browsing wird eine
“Positivliste” zu untersuchender Sprüche und eine Reihenfolge dieser Sprüche festgelegt.
Zum besseren Verständnis der Sprüche selbst sind Übersetzungen von Spruchtexten eingebunden,
die Teil des
Thesaurus Linguae Aegyptiae sind, und die ursprünglich von B. Backes vorgenommen worden sind. Wir danken den
Kollegen vom TLA für die freundliche Bereitstellung der Übersetzungen. Zu den Übersetzungen
ist nachgewiesen, auf welche Textzeugen sie sich beziehen.
Literatur. Eine projektinterne Literaturdatenbank ist hier in XML repräsentiert. Sie enthält
die vollständigen bibliografischen Angaben zu der in den Objektbeschreibungen abgekürzt
gegebenen Literatur sowie ggf. Links zu digitalen Fassungen der Literatur.
Rechte. Die verschiedenen Rechtegruppen sind hier beschrieben.
Bilder
Das Totenbuch-Projekt hat über einen langen Zeitraum hinweg fotografische Abbildungen
gesammelt. Diese sind zum größten Teil von den Institutionen zur Verfügung gestellt
worden, die die Objekte besitzen. Zu einem kleineren Teil handelt es sich aber auch
um Bilder, die von Projektmitarbeitern angefertigt oder der Literatur entnommen worden
sind. Daraus ergibt sich eine sehr schwankende Qualität aber auch unregelmäßige Auflösung
der Bilder. Eine systematische visuelle Inventarisierung ist nie Hauptziel des Projekts
gewesen, so dass alle Bilder nur beiläufig illustrierenden Charakter haben können.
Das ursprünglich physische Bildarchiv ist in Bonn digitalisiert worden. Die daraus
entstandenen “Archivfassungen” der digitalen Bilder sind unter Beibehaltung ihrer
maximalen Auflösung in JPG gewandelt worden.